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11.07.2023 CosmeticBusiness

Wohlbefinden und Kosten im Blick

CosmeticBusiness 2023: Euromonitor beleuchtet den deutschen Kosmetikverbraucher

Wie tickt der deutsche Verbraucher in Sachen Kosmetik und wie sollten Unternehmen darauf reagieren? Magda Starula vom Marktforschungsinstitut Euromonitor International hat dies in ihrem Vortrag im Fachprogramm der CosmeticBusiness 2023 anhand von Befragungsergebnissen der letzten Jahre beleuchtet. Am Ende leitet sie daraus vier Prognosen und Empfehlungen ab.

Die Verbraucher sind besser informiert

Eine grundlegende Erkenntnis lautet dabei: Der deutsche Kosmetikverbraucher ist aufgeklärter und betrachtet daher kritischer die Formulierung der Produkte sowie die Herkunft ihrer Inhaltsstoffe. So gaben beispielsweise bei der Frage nach den gewünschten Eigenschaften von „grünen“ Kosmetika 35 Prozent der Befragten an, dass für sie das Kriterium einer naturbasierten Rezeptur wichtiger sei als das eines günstigen Preises. Für 28 Prozent war es sogar wichtiger als das eines Nachweises für die Wirksamkeit.

Schönheit kommt von innen

Ein zweiter, sehr einflussreicher Trend, den Euromonitor beobachtet, ist das Verschwimmen der Kategorien. Das Bewusstsein der deutschen Verbraucher für Gesundheit und Wohlbefinden steigt. Und so erwartet er von Kosmetikprodukten zunehmend, dass sie neben der Pflege auch diese Aspekte multifunktional abdecken. Von Make-up wünschen sich mehr als 30 Prozent der Anwender zum Beispiel, dass es auch eine feuchtigkeitsspendende Wirkung haben soll. Aber auch das Thema „Schönheit von innen“ spielt eine immer wichtigere Rolle. Erste Kosmetikhersteller reagieren darauf bereits und setzen unter anderem auf Vitaminzusätze oder auf ein kombiniertes Angebot aus gesunden Lebensmitteln und Hautpflegeprodukten. Da 24 Prozent der deutschen Verbraucher in den Befragungen zudem angeben, dass sie selbst vor dem Hintergrund der Inflation ihre Ausgaben für Wellness und Gesundheit in den nächsten zwölf Monaten steigern werden und nur 9 Prozent in diesem Bereich sparen wollen, steckt hier für die Unternehmen viel Potenzial.

Das digitale Geschäft wächst weiter

Beauty wird immer digitaler. Bereits jetzt ermittelt Euromonitor für die verschiedenen Produktkategorien Anteile sogenannter digitaler Verbraucher zwischen 15 und 20 Prozent. Rund ein Fünftel der Kosmetikanwender recherchiert, vergleicht und kauft Produkte also online. Tendenz weiter steigend. Darin spiegelt sich einerseits das gestiegene Interesse der Verbraucher für Rezepturen und Inhaltsstoffe wider, aber auch das wachsende Preisbewusstsein.

Digitale Kanäle befeuern Preiswettbewerb

Dies sieht Magda Starula als eine wichtige Eigenschaft des Verbrauchers der Zukunft an, auf die Unternehmen reagieren müssen: Auch wenn die Markenloyalität in Deutschland hoch ist, sind doch 21 Prozent und damit mehr Befragte als in den Vorjahren bereit, verstärkt auf Private-Label-Produkte zurückzugreifen. Der Preiswettbewerb wächst. Das Internet befeuert dies mit einem vereinfachten Zugang zu Vergleichsmöglichkeiten, und zwar sowohl, was den Preis angeht, als auch, was der Verbraucher für diesen an Qualität bekommt.

Der Vortrag ist in der Mediathek abrufbar.

Leipziger Messe, Tom Schulze
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