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17.05.2023 CosmeticBusiness

„Ugly“ ist das neue „Beauty“

Schluss mit krankmachenden Schönheitsidealen

Die Marktforscher von Mintel haben einen neuen Trend beleuchtet: „Ugly Beauty“ soll Schluss machen mit strengen Schönheitsstandards, die sich nachweislich negativ auf die mentale und körperliche Gesundheit auswirken, so die Analysten. Seinen Ursprung hat der Trend auf der Social-Media-Plattform TikTok. Wurden sie bisher als „Makel“ angesehen, werden unperfekte Zähnen bis hin zu Akne, Dehnungsstreifen und Körperbehaarung bei Frauen bewusst inszeniert und teils sogar zum Accessoire mit Statement-Wirkung, wie die Marktforscher beobachten.

Das Äußere ist Ausdruck der persönlichen Geschichte

Ihren Angaben zufolge wird beim Ugly-Beauty-Trend das Äußere als Ausdruck der persönlichen Geschichte und Einzigartigkeit erkannt. Immer mehr Beauty-Marken setzen bereits auf Werbekampagnen, die vermeintlich „unschöne“ beziehungsweise „hässliche“ (= „ugly“) Merkmale zelebrieren. 2019 bewarb Gucci beispielsweise einen Lippenstift, aber die großen Zahnlücken von Model und Sängerin Dani Miller waren der eigentliche Star.

Mintel sieht jedoch, dass der Ugly-Beauty-Trend auch Gegenreaktionen hervorruft. So besteht ein Kritikpunkt darin, dass nur normschöne Menschen es sich leisten könnten, „ugly“ zu sein. Es sei ein Privileg, unperfekt auszusehen und dennoch als cool zu gelten. Das eigentliche Problem, nämlich der stetige Druck, perfekt auszusehen, ist nach Angaben der Marktforscher nach wie vor ungebrochen und wird in den Augen von Kritikern durch den neuen Trend eben nicht gelöst .

Anerkennung von „Unperfektheit“ muss ernst gemeint sein

Zahlen der Marktanalysten belegen, dass mehr als ein Drittel der Deutschen und 44 Prozent der unter 25-Jährigen die Bemühungen von Beauty- und Pflegemarken im Hinblick auf Diversität und Inklusion als nicht authentisch ansehen. Mintel empfiehlt daher Beauty-Marken, entsprechende Bestrebungen einer kritischen Bestandsaufnahme zu unterziehen, um vor allem nicht von Jüngeren „gecancelt“ zu werden. Für die ist das Thema mehr als reine Fassade, so die Marktforscher. Junge Verbraucher wollen einen echten Wandel sehen.

Quelle: Mintel

Adobe Stock, vladimirfloyd
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