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04.12.2023 CosmeticBusiness

Retouren für den guten Zweck

Kosmetikhersteller cosnova hat die Initiative “Rettet Retouren” gestartet. Damit will das Unternehmen retournierte Kosmetikprodukte vor der Entsorgung bewahren und damit zugleich gute Zwecke unterstützen. Die Initiatorin Leona Fischer, Junior Community Managerin bei cosnova, schildert uns die Details.

Frau Fischer, was war der Anlass für Sie, “Rettet Retouren” ins Leben zu rufen?

Der Initiative lag die Erkenntnis zugrunde, dass Produktbestellungen unserer Onlineshops bei essence und Catrice aus logistischen und wirtschaftlichen Gründen nicht weiterverkauft werden können. Bereits geöffnete Pakete müssen aus Hygienegründen entsorgt werden. Aber wir sprechen hier von ungeöffneten Paketen und damit von Produkten, die niemals angefasst wurden – aber zum Beispiel nicht zugestellt werden konnten, weil beispielsweise der Empfänger das Paket nicht entgegengenommen hat. Um die Vernichtung weitestgehend zu vermeiden, haben wir in einer Arbeitsgruppe mit Kollegen aus verschiedenen Bereichen eine Lösung entwickelt.

Wie sieht diese aus?

Die retournierten Produkte werden einmal im Quartal in einem internen Verkauf an Mitarbeitende gegeben. Diese können für einen geringen Beitrag “Überraschungstüten” mit einer Vielzahl an Produkten erwerben. Der Erlös aus diesen Verkäufen geht an einen guten Zweck. Rund 1.000 bis 1.500 Produkte kommen im Schnitt in diesen Verkauf. Aktuell findet unsere Aktion im cosnova Hauptsitz statt – hier arbeiten über 500 Menschen. Da “Rettet Retouren” so großen Anklang findet, gibt es auch schon erste Überlegungen, sie auszuweiten, beispielsweise auf Unternehmen aus der Nachbarschaft.

Welchen konkreten Zwecken kommt der Erlös zugute?

Ein Beispiel sind die “Tannenbäumchen auf Rädern”. Das Projekt verschönert die Vorweihnachtszeit von alleinstehenden älteren Menschen in Frankfurt. Ehrenamtliche Helfer besuchen sie, überraschen sie mit einem Weihnachtsbäumchen und verbringen Zeit mit ihnen.

Wie viele Produkte konnten Sie bislang mit der Aktion vor der Entsorgung retten?

Die Resonanz unseres ersten Retouren-Verkaufs war überwältigend. Von den rund 300 Tüten konnten wir beinahe alle verkaufen und somit eine stattliche Summe für den guten Zweck sammeln. Insgesamt konnten wir mit unserer Aktion bislang über 2.000 Produkte aus unserem Onlineshop retten. Aber noch bevor es die Initiative gab, habe ich mich gemeinsam mit Kollegen bereits für die Rettung von Produkten eingesetzt. Letztes Jahr waren es entsprechend mehrere zehntausend Stück. Diese haben wir gespendet. Das Schöne jetzt ist, dass alles an einer Stelle gesammelt wird und einem guten Zweck zugutekommt.

Was geschieht mit den Produkten, die auch im Outlet-Verkauf keinen Käufer finden?

Dann werden sie zum nächsten Sale mitgenommen. Sofern das Interesse an den Produkttüten zukünftig nachlassen sollte, werden wir die Produkte in Form von Sachspenden an Hilfsorganisationen und soziale Initiativen abgeben. Das oberste Ziel ist und bleibt, möglichst kein Produkt der verzichtbaren Entsorgung zu überlassen.

Wie ließen sich denn Kosmetik-Retouren reduzieren oder gar vermeiden?

Als Unternehmen, das einen starken Fokus auf Nachhaltigkeit setzt und gleichzeitig sehr digital ist, arbeiten wir kontinuierlich an neuen Ideen dafür. So setzen wir bei unseren Marken essence und Catrice einen so genannten “Virtual Try-on” ein. Damit können Kunden virtuell testen, wie verschiedene Produkte auf ihrem Gesicht aussehen, inklusive ganzer Looks. Mit unserem Tool “Foundation Finder” erhält man auf den genannten Websites Empfehlungen für das passende Make-up, je nach Hauttyp und gewünschter Performance. Mit beiden Tools kommt es seltener zu Fehlkäufen, was ultimativ zu weniger Retouren führt.

cosnova, Leona Fischer
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