Weniger Material, mehr Kreislauf
CosmeticBusiness 2023 belegt Innovationskraft für die nachhaltige Kosmetikverpackung
Nachhaltigkeit steht im Mittelpunkt der Verpackungsneuheiten der diesjährigen CosmeticBusiness. Die Hälfte der rund 350 Aussteller und vertretenen Unternehmen sind spezialisiert auf Kosmetikverpackungen. Auf der Messe, die vom 14. bis 15. Juni in München stattfindet, belegen sie mit einigen Neuheiten ihre Innovationskraft. Wir stellen die wichtigsten Themen hier vor.
Trend 1: Materialeinsparung
Eine Vielzahl der Verpackungsneuheiten zeichnet sich durch eine deutliche Einsparung von Material aus. So hat KM Packaging seine Flip-Top-Verschlüsse der Reihe Melody zu einem Eco-Design optimiert und sie dabei um bis zu 45 Prozent gewichtsreduziert. Linhardt hat mit seiner Top Tube eine speziell angepasste Tubenschulter in den Verschluss eingebunden und damit mehr als 70 Prozent des ursprünglichen Gewichts eingespart.
Lumson wird seine neue Airless-Flasche App 355 Light vorstellen. Sie besteht zu 80 Prozent aus recyceltem HDPE und soll mit ihrem Gewicht 25 Prozent unter dem der Standardausführung der Flasche liegen. Auch Pirlo setzt mit ihrer neuen Tube Loop auf das Thema Materialeinsparung. Die Monomaterialverpackung besteht aus recycelfähigem HDPE 220/11 μm und nutzt einen Eco-Low-Verschluss. Unterm Strich konnte der österreichische Hersteller nach eigenen Angaben eine Kunststoffeinsparung von 37 Prozent im Vergleich zu einer herkömmlichen PBL-Tube erzielen.
Trend 2: Kreislauffähigkeit
Die genannten Beispiele zeigen: Recyclingfähige Materialien gehören bereits zum Standard nachhaltiger Verpackungslösungen. Doch Kreislauffähigkeit greift noch weiter, wofür die Aussteller der CosmeticBusiness tragfähige Lösungen präsentieren werden. Lifocolor stellt sein Masterbatch-Konzept der "Ewigkeitsfarben" vor, das einen geschlossenen Kreislauf für Kunststoffverpackungen ermöglichen soll. Es umfasst recyclingfähige LifoCycle-Farbkonzentrate sowie Bio-C Masterbatches aus veganen Farbmitteln. Beide verfügen über eine hohe Temperaturstabilität, so dass sie sich auch im Extrusions- und Spritzgussverfahren verarbeiten lassen.
Trend 3: Refill-Konzepte
Nicht nur die Materialien selbst, auch ganze Verpackungen sollten möglichst lange nutzbar sein. Heinz-Glas stellt sein Refill-System All4One vor, bei dem sich vier austauschbare Glas-Inserts in einen Glastiegel einsetzen lassen. Die Tiegel können laut Hersteller mit unterschiedlichen Inhalten wie Parfum, Make-up oder Raumdüften gefüllt sein und als Inserts problemlos im Designtiegel getauscht werden. Nissha Europe zeigt mit Solid ein neues Material, das sich für Refill-Systeme eignet. Die kompostierbare Alternative zu Bakelit und ABS basiert auf Tonmineralen, die dem Material eine keramische Optik und Haptik verleihen. Zugleich sind Verpackungen aus Solid spülmaschinenfest und empfehlen sich laut Hersteller damit für die Verwendung in Refill-Verpackungen.
Die CosmeticBusiness 2023 findet am 14. und 15. Juni 2023 im MOC München statt. Tickets sind im Online-Ticketshop erhältlich.
Quelle: Alle genannten Hersteller
